Zu Besuch im Binnenschifffahrtsmuseum

Schiff ahoi in Duisburg

Wo sonst kann man über den Grund eines Schwimmbeckens spazieren, ohne nasse Füße zu bekommen?

Neben den großen Kunstmuseen – das Wilhelm-Lehmbruck-Museum, das Museum DKM oder das Museum Küppersmühle – sticht in der Duisburger Museumslandschaft ein Haus besonders hervor: das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt. Bereits 1974 gegründet, gings so richtig los erst 14 Jahre später: 1998 eröffnete das Museum am neuen Standort, einer aufwendig umgebauten denkmalgeschützten ehemaligen Badeanstalt in Duisburg-Laar, unweit der Ruhrorter Mühlenweide. Dass es sich um eine Badeanstalt handelt und eben nicht nur um ein „Schwimmbad“, ist Yvetta Bazant, die uns heute durch das Museum führt, besonders wichtig zu betonen: „Als das in meinen Augen wunderschöne Gebäude Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut wurde, ging es vor allem darum, den Anwohnern Zugang zur Hygiene zu verschaffen. Die meisten Menschen hatten zu der Zeit kein eigenes Badezimmer. In der Badeanstalt konnte man baden, duschen und auch schwimmen. Nur konnten damals weit weniger Leute schwimmen als heute, die meisten kamen also zur Körperhygiene.“

Alte Hallen, neu genutzt

Das denkmalgeschützte Gebäude ist imposant: Die beiden ehemaligen Schwimmhallen – die größere für die Herren, die kleinere für die Damen – sind imposant in ihrer Größe und Gestaltung; sie beherbergen die mit viel Liebe ausgestellten Exponate. In der großen Halle ist die „Goede Verwachting“, ein beeindruckender Frachtsegler aus 1913, auf Sand gelaufen, wobei die Sandbank durch gelbe Rippen symbolisiert wird – die gleichzeitig die Heizung für die Halle darstellen. Viele feine architektonische Detaillösungen wurden im Rahmen des Umbaus umgesetzt.

Duisburg ist nicht bloß irgendeine Hafenstadt: Sie ist jene mit dem größten Binnenhafen der Welt. Rhein und Ruhr, die Lebensadern des Ruhrgebiets und unser Tor zur Welt – wer in Duisburg wohnt, den geht dieses Thema etwas an, und wer einmal im Museum war, der wird sich begeistern für unsere Geschichte, für das, was Duisburg groß gemacht hat. Und er wird die Stadt danach mit anderen Augen sehen. Besonders schön ist es, sich gemeinsam mit den eigenen Kindern zu begeistern für die Stadt, in der wir leben.

Zu Fuss durchs Schwimmbecken

Zurück zur Museumsführung: Wer in den Keller hinabsteigt, findet sich auf dem Grund eines Flusses wieder – vielleicht ja der Rhein? – mit einem historischen Taucher, mit Süßwasserfischen, mit Steinen, mit … Müll. Umweltfragen, die Belastung der Gewässer, der Umgang des Menschen mit der Natur – Themen, die in den vergangenen Jahren mehr und mehr in den Fokus gerückt sind. Spannend: die alten blauen Fliesen sind noch vorhanden, und es macht eine Menge Spaß, am Grund des Schwimmbeckens herumzuspazieren.

„Uns ist wichtig, dass wir ein Museum zum Mitmachen, zum Anpacken sind. Vieles darf und soll angefasst und ausprobiert werden, damit Kinder und Erwachsene ein Gefühl bekommen für das Leben und die Arbeit der Menschen in der Binnenschifffahrt vor 50, 100 oder 150 Jahren“, meint Yvetta.

Von April bis Oktober sind auch die Museumsschiffe – vor allem der Seitenradschleppdampfer Oscar Huber – geöffnet. Diese lassen sich über einen kindgerechten und spannenden Spaziergang mit tollen Blicken auf den Rhein erlaufen und sind im Museumseintritt inbegriffen. Für uns ein absoluter Tipp in Duisburg, den gern noch mehr Einheimische kennen sollten, findet auch Yvetta Bazant: „Wir haben so viele Besucher von außerhalb, sogar viele Niederländer – nur Duisburger sehe ich nicht ganz so häufig, was ich sehr schade finde.“ Das kann sich doch ändern, oder?

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